Ein Nachbarschaftstreffen der Evangelischen Kirche und des Moscheevereins am Stiftsplatz
Im Herbst hatte das Presbyterium der evangelischen Kirche Kerpen die Vorstandsmitglieder des DiTiB-Moschee-Vereins, der Moschee am Stiftsplatz, zu einem Kennenlerngespräch ins Gemeindehaus der Johanneskirche, im Filzengraben, eingeladen.
Es sollte überlegt und besprochen werden, ob man nicht – im Sinne des interreligiösen Dialogs, die eine oder andere Veranstaltung zusammen unternehmen könnte, sodass die jeweiligen Mitglieder zusammen ins Gespräch kommen und voneinander lernen. Diesen Dialog gab es bereits in den 1980er Jahren, ist aber dann irgendwann nicht weiter verfolgt worden. Der Einladung in die evangelische Kirche sind fünf Vorstandsmitglieder des Moschee-Vereins gefolgt. Auf beiden Seiten gab es großes Interesse, dass man sobald als möglich gegenseitige Besuche organisiert. Aufgrund der Adventszeit war zunächst beabsichtigt das Ganze in den Januar oder sogar Februar zu schieben, doch das lag allen Anwesenden zu weit in der Zukunft.
So kam es, dass nun schon im Dezember der erste Besuch der evangelischen Gemeindemitglieder in der Moschee am Stiftsplatz stattfand. Zunächst war eigentlich nur das Presbyterium vorgesehen, doch schon bald zeigte sich, dass das Interesse doch größer sein könnte. Die Veranstaltung wurde daher im Gottesdienst abgekündigt und mit Handzetteln beworben. Rund 30 Interessierte meldeten sich zunächst an. An diesem Sonntag im Dezember folgten dann jedoch über 60 Personen der Einladung der Moschee und begaben sich, nach dem Gottesdienst, um 11 Uhr, über den Weihnachtsmarkt auf dem Stiftsplatz, hinüber zur Moschee, wo die Gäste vom Vorstand des Moscheevereins und dem Hocca freundlich empfangen wurden. Hier erwartete die evangelischen Besucherinnen und Besucher – aller Altersklassen, ein Film über den Bau bzw. Umbau der Moschee und ein weiterer Film über den Islam.
Im Anschluss begab man sich in den großen Gebetssaal und konnte Fragen stellen, während der Hocca zwei Gebete – im üblichen melodischen Klang, aufsagte. Auch wenn die Moscheemitglieder wegen der großen Besucherzahl überrascht waren, so waren sie doch mit einem aufwändigen Büfett für bestimmt 120 Personen gut auf den Andrang vorbereitet, welches im Gemeinschaftsraum zur Verfügung stand. Hier gab es noch ausgiebige Gespräche, währenddessen manche Interessierte auch noch dem regulären Mittagsgebet als Besucher beiwohnten. In Zukunft sind weitere gegenseitige Besuche und Gespräche, bzw. Aktivitäten geplant. Ein Anfang dafür ist gelegt. Man freut sich nun auf eine weiterhin gute Nachbarschaft.
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