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Konfirmandenfahrt 2022
Endlich war es soweit! Mit den Konfis des Jahrgangs 2021/22 und zwei engagierten Teamerinnen ging es auf die lange geplante und wegen Corona verschobene Fahrt nach Eisenach.
Thematisch gut vorbereitet und nach dem Lutherfilm auch mit vielen Bildern angefüllt, konnten wir am letzten Freitag der Osterferien gen Eisenach starten. Bereits um 7 Uhr in der Früh war Abfahrt und alle Konfis waren mehr als pünktlich an Ort und Stelle. Die Wartburg über Eisenach, auf der unser Reformator Martin Luther das Neue Testament in die deutsche Schriftsprache übersetzt hat, war unser Ziel. Dort hat er inkognito als Junker Jörg getarnt für einige Wochen in Sicherheit gelebt. Warum das nötig war, haben die Konfis nur zu gut verstanden, denn nach dem Reichstag zu Worms, auf dem Luther wegen seiner Standhaftigkeit verurteilt und für vogelfrei erklärt worden war, hatte ihn sein Landesherr Friedrich der Weise entführen lassen, um ihn vor möglichem Schaden zu retten.
In Eisenach angekommen haben wir erst einmal ein Begrüßungsphoto gemacht und die Gegend um den Markt erkundet. Dann war es Zeit für die Stadtführung mit dem Eisenacher Original „Frieda“. Die konnte nicht nur fröhlich Stadtgeschichte und Geschichten erzählen, sondern hat uns auch mitten in der Fußgängerzone etwas „vorgejodelt“. Abends haben sich die Konfis in der Jugendherberge bei einem anspruchsvollen Lutherquiz gemessen. Die anschließende Nachtwanderung durch den Thüringer Wald brachte allen ein fröhliches Schauern, zumal eine Konfirmandin mitten im finsteren Wald noch eine Gruselgeschichte zum Besten gab. Am Samstag ging es dann zu Fuß auf die Wartburg und zunächst genossen alle die herrliche Aussicht über Eisenach. Wegen Corona gab es nur die Möglichkeit einer Audioführung, aber diese vermittelte fundiertes Wissen und so durchstreiften wir die Räume der Wartburg vom Rittersaal über den Palas, die Kemenate der Elisabeth von Thüringen hin zum großen Festsaal. Viele wunderbare Eindrücke haben wir aufgesogen, bevor wir im Museum historische Exponate aus vielen Bereichen des Lebens betrachten konnten: Von der mittelalterlichen Ritterrüstung über seltene Musikinstrumente bis hin zu Bildern und eindrucksvollen Möbeln gab es viel zu bestaunen. Ein Höhepunkt war zweifelsohne der Besuch der Schlosskapelle, in der schon Luther gebetet hat. Und dann kam natürlich der Besuch der Lutherstube, in der er gewohnt und gearbeitet hat. Dort soll auch der legendäre Wurf mit dem Tintenfass stattgefunden haben. Aber vielleicht ist es eher symbolisch zu verstehen, dass Luther mit Tinte und Schrift den Teufel vertrieben hat. Den wieder und wieder erneuerten Fleck haben schon Besuchergenerationen vor uns von der Wand gekratzt. Aber das hat die Konfis nicht gestört. Im Anschluss haben wir uns erst einmal ein Picknick am Rande des Kräutergartens gegönnt. So gestärkt sind wir zu neuen Arbeitseinheiten und ausgiebigem Basteln in die Jugendherberge zurückgekehrt. Da das Personal an Corona erkrankt war, wurde kurzfristig umdisponiert und an beiden Abenden in der Stadt Pizza, Burger & Co. gegessen. Der Mondscheinspaziergang brachte erneut gute Bettschwere.
Am Sonntagmorgen führte uns der Weg nach ordnungsgemäßer Übergabe der Räume an den Herbergsvater in die Stadtmitte zur Georgenkirche am Markt. Dort nahmen wir an einem Gottesdienst teil, der zur Reihe der „Bibelverkostungen“ zählte und von einem Oberkirchenrat als Gastprediger gestaltet wurde. Die Atmosphäre in der großen und historisch bedeutenden Kirche sowie das Orgelspiel waren beeindruckend und berührend zugleich. Schließlich hat dort nicht nur Luther als Schüler gesungen und als Erwachsener gepredigt, sondern sie ist auch die Taufkirche von Johann Sebastian Bach, einem bedeutenden Sohn der Stadt Eisenach. Es fiel allerdings ins Auge, dass wir mit unserer Gruppe den Altersdurchschnitt der Gottesdienstbesucher*innen mächtig gesenkt haben.
In dieser Weise mit Wissen und Eindrücken, Bildern und Gemeinschaft gefüllt, haben wir die Heimreise angetreten.
Und ich war nicht die einzige, die im Bus erst einmal eine Runde schlafen musste.
Was für eine gelungene Konfi-Fahrt.
Gott sei Dank.
Herzlichst Pfr.in Dr. Yvonne Brunk
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