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Denk mal! Im Dezember 2019...
Siegmund Freud überliefert in seinen Notizen eine kleine Begebenheit: Ein Kind, das sich in der Dunkelheit ängstigte, hörte ich ins Nebenzimmer rufen: „Tante, sprich doch was zu mir, ich fürchte mich!“ Die Angeredete fragte zurück: „Aber was hast du davon? Du siehst mich ja nicht.“ Darauf das Kind: „Wenn jemand spricht, wird es heller.“
Es ist wahr: Worte, von einer menschlichen Stimme gesprochen, haben große Kraft. Wenn es die richtigen sind und ehrlich gesagt, dann können sie Angst nehmen. Sie können einer Kranken den Lebensmut stärken. Sie können einem Schuldbeladenen helfen, Vergangenes anzunehmen. Und manchmal können sie auch die zugeschlagene Tür zur Versöhnung einen Spalt weit aufschieben.
Wir Menschen neigen dazu, den Raum mit unseren eigenen Worten zu füllen. Wir möchten selbst gehört werden – das macht das Hinhören schwer. Aber wer ganz allein ist, der wird wahrscheinlich doch irgendwann große Sehnsucht nach der Anrede durch einen anderen haben, nach dem Wort, das unser eigenes, unaufhörliches Selbstgespräch durchbricht.
Für den Evangelisten Johannes bedeutet ‚Wort‘ mehr als Gerede. Es ist zum Inbegriff für den Menschen geworden, in dem Gott uns anspricht und heilsam nahekommt: Jesus ist für ihn das menschgewordene Wort Gottes. Johannes hält fest: „In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.“ (Joh.1, Vers 4). In den Hirten und den Königen der Weihnachtsgeschichten begegnen uns Menschen, die sich voller Freude und Sehnsucht nach diesem Licht ausstrecken. Sie erfahren, dass ihr armseliges oder unerfülltes Leben durch die Begegnung mit Jesus an Schwere verliert und gut wird.
Ich denke, es geht uns in unserem Leben ähnlich wie dem Kind in Freuds Anekdote. Wir können Gott nicht mit unseren Augen sehen. Und auch wir erleben uns von Zeit zu Zeit ans Dunkel ausgeliefert, vielleicht sogar von Gott verlassen. Aber von Jesus, dem Sohn der Maria, Gottes menschgewordenem Wort, geht ein helles Licht aus. Mitten hinein in unsere Ängste ertönt noch immer der Ruf der Engel: „Fürchtet euch nicht!“, „Macht euch auf!“ und „Frieden auf Erden!“.
So ist Weihnachten: Menschlich - göttlich – fröhlich. Wenn Gott spricht, wird es heller. Auch bei uns.
Ihre Pfarrerin Almuth Koch-Torjuul
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